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Meldung vom Juli 2001
 
 

Fieber zum ersten, zweiten, dritten

Bild von Johannes FieberEr ist ein Meister für Meisterschaften” – Trainer Juri Tscherer kann seinem Schützling Johannes Fieber erneut stählerne Nervenstärke attestieren. Der Nachwuchshochspringer vom ABC Ludwigshafen hat nun zum dritten Mal in Folge den Deutschen Jugendtitel gewonnen: zweimal in der B-Jugend und nun auch in der A-Jugend. Der 18-jährige Ludwigshafener ist zwar mit seiner Siegeshöhe von 2,04 Metern nicht zufrieden: „Das ist ein sensationell schlechtes Ergebnis”, aber er war dennoch an diesem Tag bei der Jugend-DM in Braunschweig mal wieder der beste Springer.

Wie immer hat er sich vorher keine Meldeliste angeschaut, um sich nicht von den Vorleistungen der anderen verrückt zu machen. Alle Sprünge bis 2,04 waren tadellos und mit Platz zwischen "Mensch und Latte". Nachdem einige Mitfavoriten schon früh ausgeschieden waren, blieb nur noch ein Konkurrent übrig, der – wie Johannes – die 2,04 Meter im ersten Versuch geschafft, aber an 2,07 gescheitert war. Nun wurde unverständlicherweise 15 Minuten lang von den Kampfrichtern diskutiert, in welcher Form das notwendige Stechen durchgeführt werden sollte. Schließlich bekamen beide Springer noch einen "golden jump" à la "golden goal" – genau einen Versuch über 2,04 Meter. Und Johannes war – wie schon bei früheren Titelkämpfen – auf die Sekunde fit, während der Konkurrent patzte.
Die Meisterschaft hat Spaß gemacht, ja doch, trotz der enttäuschenden Höhe. Denn es ist immer schön, einen Wettkampf mit einem gültigen Versuch zu beenden – Das kommt im Hochsprung nur beim Stechen vor, oder wenn man sowieso schon gewonnen hat und dann aufhört.

In der Halle war Johannes zwei Mal deutscher Vizemeister der Jugend, nun scheint er im Freien unschlagbar für die nationale Konkurrenz. Doch er will dieses Jahr vor allem noch höher hinaus. Bei der Junioren-DM und bei den Süddeutschen Meisterschaften der Aktiven hat noch Chance, seine Topform zu beweisen.

Ich wollte viel höher springen: Ich hatte sogar mit 2,14 – der Quali für die Junioren-EM – geliebäugelt.” Der Gymnasiast am Schifferstädter Sportinternat hat im Training schon 2,08 Meter gemeistert. „Da müssen dieses Jahr im Wettkampf mindestens noch 2,10, die C-Kader-Norm, drin sein.” Sein persönlicher Rekord steht auf 2,11 im Freien und auf 2,12 in der Halle. Die Höhe scheiterte in Braunschweig vielleicht am schlechten Wetter: Regen und Kälte mögen die Hochspringer nun mal nicht. „Aber das soll keine Ausrede sein, ich geh mit einem lachenden und einem weinenden Auge von diesem Wettkampf nach Hause”, gibt Johannes zu.

Autor/in: Birgit Schillinger (gb)

 

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